Montag, 23. Mai 2011

Lektion am Langtang - Tag 2

Früh am nächsten Morgen reiten die Bullen ein! Wir beeilen uns in die Pötte zu kommen, nehmen ein kleines Frühstück zu uns und marschieren los. Es geht jedoch nur langsam voran, denn alle 20 m bietet sich ein neues grandioses Panorama oder Detail, das photographiert werden will.

Bullenalarm!

Für mein Photo greift der Chef des Hauses extra nochmal in die Trickkiste!

Im Schattenwald.
Nina scheint eine ausgeprägte "Rhodophilie" im fortgeschrittenen Stadium entwickelt zu haben. Bis jetzt hatte sie sich damit begnügt jeden einzelnen Rhododendron abzulichten. Als sie jetzt anfängt Bäume zu umarmen fange ich an mir ein bisschen Sorgen zu machen...

Ojeoje, wie soll das nur enden?!?

Es gibt doch noch so viele andere schöne Blumen hier!?!
Der Weg führt immer höher das Tal hinauf und die weißen Berggipfel kommen zusehends näher. Je länger wir laufen, desto einladender wirken aber auch die Rastplätze entlang des Flusses.

Juuhuu!!! Berge!! Wir kommen...

Oh, mei... do legst' di nieder!

Verrückt, was hier so alles wächst...!?!
Auch heute zieht unser Kniffelspiel in der Mittagspause wieder Besucher an. Schnell steht fest, dass der kleine Zuschauer Nina von heute an jeden Tag begleiten will! Unser Abschied fällt entsprechend tragisch aus und wir machen, dass wir weiterkommen.

Touristenfütterungsplatz voraus!

Nina und ihr neuer kleiner Freund beim Kniffeln.

Drama, Baby, Drama...

Back on the road again...
Wir passieren nun immer wieder wasserbetriebene Gebetsmühlen und mani-Mauern: Breite, langgezogene Steinmauern mit dem tibetischen Mantra "Om mani padme hum", Anzeichen für die immer stärker verbreitete tibetische Kultur.

Eine 24 h - Gebetsmühle!

Behauener Stein einer mani-Mauer.

Frage mich ob es diese ganzen Blumen bei uns eigentlich auch gibt...?!?
Die Leute, die wir treffen, sind zwar fast alle schon vor einigen Generationen auf die nepalesische Seite des Himalaya übergesiedelt, tragen aber immer noch tibetische Kleidung und fühlen sich auch noch als Tibeter. Sie sind unheimlich gastfreundlich und offen, auch wenn der Tourismus bisweilenn seine unschönen Spuren hinterlässt. Die Leute profitieren schließlich ebenso davon, wie sie auch von ihm abhängig werden. Da die Trekkingsaison aber sehr kurz ist, herrscht ein harter Kampf um jeden müden Wanderer und so sieht man sich an jedem Gasthaus vehementer Werbeangebote ausgesetzt.

"No, thank you, no rest, no food, no bed, we are fine, really..."

Tibetische Gebetsfahnen über dem Weg.
Am späten Nachmittag erreichen wir das Kloster von Langtang, unserer zweiten Station. Eigentlich hat es schon zu, aber ein freundlicher Einwohner des Dorfes schließt extra für uns nochmal auf. Innen drinnen ist es zappenduster, aber als die Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt haben, sieht man die vielen kunstvollen Malereien an den Wänden - leider großenteils in stark verwittertem Zustand.

Zwei Kinder freuen sich über den Besuch im Dorf.

Dunkel und urig ist's im Kloster von Langtang.

Bröckelnde Drachen im Treppenhaus.

Lichtflut beim Verlassen des Klosters.

Glocke vor dem Kloster.
Direkt hinter dem Kloster beginnt der Touristenort Langtang (3430 m) und wir stehen vor der Qual der Wahl. Wir hatten uns zwar dazu durchgerungen fairenhalber nicht gleich das erste Gasthaus zu nehmen (was auf Grund der hohen Besucherzahlen fast immer nobler und ansprechender aussieht als die anderen Lodges), aber welches sollten wir dann nehmen? Nachdem wir eine Weile orientierungslos durch den Ort geirrt sind steigen wir im "Pilgrims" ab, das auf uns noch den am besten isolierten Eindruck macht. Unsere Schlafsäcke sind nämllich leider nicht alle so warm, dass man darin ohne weitere Decken gut schlafen könnte.

Blick vom Kloster ins Tal.

Pferd.

Von hier ist es nur noch ein kurzes Stück bis nach Langtang.
Im Pilgrims dann aber erste Ernüchterung: Es gibt nur noch im Erdgeschoss einen Dreierraum, jedoch mit breiter Fensterfront und teilweise größeren Löchern im Glas. Müde von der Suche stimmen wir notgedrungen zu und flüchten schnell in die Stube um uns aufzuwärmen. Doch der Raum ist riesig und zugig, der Ofen klein und bereits umringt von anderen Gruppen. Also Pullover und Jacken übergestreift und zu der fröhlichen Gesellschaft gesetzt, die im Laufe des Abends noch Musikinstrumente zückt und für gute Stimmung sorgt. Morgen fehlen nur noch 2h bis zum höchsten Punkt unserer Wanderung und das bedeutet: Bergaussicht!!!

Nina hat sich bis zum Ofen vorgekämpft. Im Hintergrund die Partycrowd.

Etwas zugig, aber Dank der erhältlichen Decken kein Problem - unser Schlafraum im "Pilgrims".

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